Breitbandausbau der Internetanschlüsse in Arnstein

  • Der Arnsteiner Stadtrat hat die Weichen für den weiteren Breitbandausbau der Internetzugänge in seinen Ortsteilen gestellt. Im [url='http://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Stadtwerke-Hammelburg-kommen-zum-Zug;art772,6339674']Artikel der Mainpost vom 22.9.11 (Link)[/url] wird mitgeteilt: "Die Stadtwerke Hammelburg kommen zum Zug ... Für viele allerdings teurer als die Telekom". Man hat sich also für den regionalen Anbieter entschieden. Die Abstimmung darüber erfolgte, für Aussenstehende merkwürdig, in nichtöffentlicher Sitzung. Die genannten technischen Details sind wenig aussagekräftig, es bleibt festzustellen, dass die angebotenen Bandbreiten hinter dem zurück bleiben, was heute bei Neuanschlüssen üblich ist und bei dem ständig steigenden Bedarf an Bandbreite auch notwendig wäre. Leider sind die vorgetragenen Zahlen, die die Entscheidung des Stadtrates erläutern sollen, nicht nachvollziehbar, weil kein Aussage zur Zahl der kalkulierten Anschlüsse und zu Zeitraum und Laufzeit getroffen wird. Bemerkenswert ist der Satz, der den Beschluss gleichsam rechtfertigt: "Letztlich folgten die Stadträte bei ihrer Entscheidung dem Gedanken, allen Bürgern einen Mindeststandard zu bieten und gleichzeitig die Kosten für die Stadt niedrig zu halten." Hier wird deutlich, welcher Geist im Arnsteiner Rathaus regiert! Mindestmaß als Standard, bei geringstmöglichen Kosten; eine echte Investition in die Zukunft findet nicht statt! Sparen statt Investieren hat Tradition in Arnstein, in diesem Fall jedoch führt die Entscheidung des Stadtrates zu erheblichen Mehrkosten für den Bürger. Der Stadtrat verfügt, wenn man so will, über den Geldbeutel derer, die ihn gewählt haben! Um einen vergleichsweise geringen Betrag einzusparen, mutet er dem Bürger bei gleichbleibender Angebotsstruktur in der Summe und über die Jahre Mehrkosten in 7-stelliger Höhe zu. Die Rechnung ist einfach und hätte jedem Ratsmitglied mit ein klein wenig Aufmerksamkeit auffallen müssen: Nach Angabe der Zeitung ist der Internetanschluss bei den Hammelburger Stadtwerken im Durchschnitt ca. € 20,- pro Monat teurer als bei der abgeschlagenen Telekom, das sind jährliche Mehrkosten von € 240,- pro Anschluss, die geldwerten Mehrwertinhalte der etablierten und preisgünstigeren Anbieter sind hierbei noch nicht berücksichtigt. Alles Weitere sind Zahlenspiele, die vom Erfolg des Anbieters bestimmt sind. Werden z.B. 500 Anschlüsse geschaltet, müssen die Bürger in der Summe jährlich € 120.000,- mehr als bei heute vergleichbaren Anbietern ausgegeben, sind es 1000, kommen € 240.000,- zusammen, usw., wohlgemerkt jährlich. Über die Jahre gerechnet wird daraus ein Millionenbetrag, der den Bürgern zugemutet wird! Hätte der Stadtrat im Sinne der Bürger entschieden, dann wären diese Mehrkosten in der Entscheidung berücksichtigt worden und es wäre vermutlich zu einem anderen Ergebnis gekommen! Dieses Geld kann nun nicht mehr in Arnstein ausgegeben werden und fehlt so anteilig natürlich auch bei den Steuereinnahmen. Die Gewerbesteuer daraus landet in Hammelburg. Der heute wichtigste Parameter für Gewerbeansiedlung und Zuzug von Bürgern, neben der Verkehrserschließung, ist in Arnstein weiterhin und vermutlich für Jahre defizitär und obendrein zu teuer. Glückwunsch zu dieser weisen Sparmaßnahme! "Clever" geht anders! Ergänzung 4.10.11: Inzwischen habe ich erfahren, dass es bei der Maßnahme nur um die unterversorgten Ortsteile ohne Heugrumbach und Stadt Arnstein geht! Hier bleibt alles unverändert, es gibt keine Verbesserung. Bei dem Ausbau geht es um einen Zielvolumen von 1400 Anschlüssen, d.h. bei "optimalem Verlauf" jährlich 336.000,-- € Mehrausgaben durch die Bürger gegenüber dem Wettbewerb von Telekom, 1und1, Vodafone, etc. Nachtrag 15.12.11: Da mit diesen Maßnahmen der Großraum Arnstein für die Telekom als Netzbetreiber uninteressant geworden ist, ist davon auszugehen, dass der innerstädtische Ausbau nicht forciert werden wird. Ein wesentlicher Standort-Nachteil für die Betriebe am Ort, ein Komfort-Nachteil für die Haushalte, die städtisch übliche und über die Zeit zunehmende Angebote nicht nutzen können. Bereits heute sind die angebotenen Medienangebote des Marktes im Arnsteiner Leitungsnetz nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Nachtrag 08.02.2012: die letzten Berichte aus der Main-Post lassen, was die Zusammenarbeit mit den Hammelburger Stadtwerken anbelangt, keine Hoffnung aufkommen, dass sich tatsächlich etwas verbessert oder gar ändert. Wenn sich bereits Initiativen gründen, um der Breitbandanbindung der Hammelburger Stadtwerke GmbH mit HAB-Net-DSL auf "die Füße zu treten", dann wird sich vermutlich auch Arnstein mit dieser Art des Ausbaus eine "Totgeburt" einhandeln. Die entsprechenden Links zu den Infos aus der Main-Post und der "Initiative" sind hier angefügt. Wenn es stimmt, dass "Hammelburg" die Ortsnetze über einen Knoten in Hammelburg einspeist und wenn weiterhin stimmt, dass die Stadt Arnstein das noch nicht vorhandene "Arnsteiner-Umland-Netz" nach 7 Jahren Betriebsdauer "übernimmt", dann frage ich mich, wie die Stadt Arnstein ab diesem Zeitpunkt das Netz in Eigenregie "versorgen" will. Gibt es da schon "Pläne"? [url]http://www.internet-initiative-burkardroth.de/[/url] [url]http://bit.ly/AF6vzc[/url] Was hier beschrieben wird, sind keine Startschwierigkeiten, sondern letztendlich Konzeptions- und Planungsfehler, die in dieser Konstellation nicht gelöst werden können. Werde mich weiter schlau machen und ggf. eingehendere Infos hier anfügen. Grüße, Klaus M. Pracht

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Kommentare 4

  • Eigentlich müsste eine Klausel rein, dass die Stadträte für das Defizit aufkommen müssen!
    lodda
  • Eigentlich müsste eine Klausel rein, dass die Stadträte für das Defizit aufkommen müssen!
    lodda
  • Nichts Neues in Arnstein ... es geht immer so weiter
  • Nichts Neues in Arnstein ... es geht immer so weiter