Der 18. Februar 2011 war ein guter Tag für Arnstein!
Ein Tag, an dem vielleicht ein kleines Stückchen Geschichte geschrieben wurde, wenn es dauerhaft gelingt, die Dinge in Bewegung zu halten ([u]und nur dann! - ansonsten "viel Wirbel für nichts"[/u]).
Die Stadt Arnstein hatte zur "Planungswerkstatt 1" im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes eingeladen und mit Hilfe des Engagements vieler Bürger und durch zahlreiche Gespräche war es gelungen, dass sich um 18:00 Uhr geschätzt ca. 250 Bürgerinnen und Bürger in der großen Turnhalle einfanden, um an diesem Event für die Zukunft Arnsteins teilzunehmen. Das hatte es, in diesem Umfang und zu einem solchen Anlass in der jüngeren Vergangenheit noch nicht gegeben. Der Anlass und Hintergrund, zumindest aus Sicht der Bürgerschaft, war nicht neu. Es hatten bereits vor 10 Jahren intensive Bemühungen stattgefunden, der Zukunft Arnsteins eine Perspektive zu geben, die damals allerdings im Sande verliefen. Diesmal jedoch war eine Aufbruchstimmung zu spüren, das große Interesse und die Erwartung der Arnsteiner, dass sich zukünftig Vieles zum Besseren entwickeln muss!
Der Abend begann mit einer professionellen Anmoderation durch die begleitenden Ingenieurbüros, die noch einmal die Ergebnisse aus der nicht ganz so gut verlaufenen Bürgerversammlung im vergangenen November zusammenfassten. Die Botschaft war deutlich: Man sollte sich nicht mit der Vergangenheit, mit Bedenken und Nicklichkeiten beschäftigen. Es wurde erwartet, Visionen und Wünsche zu entwickeln, aus denen sich eine Zukunft für Arnstein gestalten lässt. Die Anwesenden wurden aufgefordert, aufgeteilt in 8 Gruppen, für etwa 1,5 Std. über die Zukunft Arnsteins zu diskutieren und Ziele und Wünsche festzulegen, auch wenn Sie im Augenblick oder gar grundsätzlich utopisch erscheinen sollten.
Das Ergebnis der Arbeitskreise nach ca. 2 Std. war wenig überraschend. Der Durchgangsverkehr, insbes. der Schwerlastverkehr, muss raus aus Arnstein. Dazu sind intensive Gespräche und gute Ideen erforderlich, um allen Interessen, soweit es geht, gerecht zu werden. Überörtlich ist hier eine bessere Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel, auch durch die Bahn, zu berücksichtigen. Ein wichtiger Meilenstein wäre die Entwicklung einer attraktiven, belebten und barrierefreien Innenstadt, in der man sich trifft, in der Leben, Gemeinsamkeit und Kultur statt findet. Ganz wichtig war in allen Gruppen der Erhalt und die weitere Entwicklung von Arbeitsplätzen und damit der bedarfgerechte Ausbau und die gezielte Neuansiedlung von Gewerbe, Industrie und Dienstleistung, mit einem deutlichen Anteil für Fremdenverkehr und Gastronomie. Weitere wichtige Themen waren: Energetische Autonomie, Altersgerechtes Wohnen, eine bessere ärztliche Versorgung, Ausbau des kulturellen Angebotes, der Erhalt des Schulangebotes, die Einrichtung von Beratungsstellen zu den verschiedensten Themen ... . Insgesamt, das wurde in allen 8 Arbeitskreisen deutlich, muss sich Arnstein langfristig zu einem [size=8][s]Mittelzentrum[/s][/size] Stadtzentrum entwickeln, anders wird sich eine eigene Identität nicht realisieren lassen. Für ganz entscheidend hielt man die Entwicklung eines Gemeinsinns und einer Identifikation für Arnstein, wobei die Integration der Stadtteile (bis heute spricht man von Ortsteilen und "Eingemeindungen") entscheidende Bedeutung für den gesamten Prozess haben wird.
Nun wird es für die Bürger und im Interesse aller darum gehen, "am Ball" zu bleiben. Nur wenn die gute Stimmung mitgenommen, erhalten und gefördert wird, wird Bürgerbeteiligung in der Zukunft in Arnstein eine tragende Bedeutung erhalten und etwas bewirken. Bereits am 16.3.2011, wenn zur "Planungswerkstatt 2" die zusammengefassten Ergebnis vom 18.2. durch die Ingenieurbüros präsentiert werden, wird sich zeigen, wie die Interessenslage der Bürger zur Zukunft Arnsteins zu werten sein wird. Danach wird es darum gehen, eine dauerhafte Interessensvertretung durch und mit den Bürgern zu etablieren, um die Entwicklung Arnsteins engagiert zu begleiten.
Wenn das nicht dauerhaft gelingt, wird eine weitere Chance für Arnstein ungenutzt bleiben!
Eine Randbemerkung: In der guten und engagierten Stimmung der Veranstaltung ging völlig unter, dass die sog. "Steuerungsgruppe", die erst noch vor kurzem in Windeseile zusammengestellt worden war und die den Prozess der Bürgerbeteiligung begleiten sollte, nicht präsentiert wurde. Wie dies in der weiteren Entwicklung des Stadtentwicklungskonzeptes zu würdigen sein wird, ist aufmerksam abzuwarten.
kmp
ich bin für engagierte, korrigierende und vor allem ergänzende Kommentare sehr dankbar, da ich sicher wichtige Punkte nicht erwähnt und einzeln Aspekte vergessen habe, anders bzw. falsch sehe und nicht so geschildert habe als sie möglicherweise zu sehen sind. Besonders werden viele Themen noch wesentlich ausführlicher zu erwähnen sein!
Sollte ich hier völlig "daneben" liegen, würde ich mir auch die Freiheit nehmen, diesen Beitrag wieder zu "eliminieren". :thumbsup:
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Kommentare 8
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Aufgrund des in mehrerlei Hinsicht wohlmeinenden Hinweises von jemandem, der es aufgrund seiner Berufserfahrung besser weiß, habe ich im 3. Absatz das Wort "Mittelzentrum" durch das Wort "Stadtzentrum" ersetzt, um dem Vorwurf des "Größenwahns" zumindest auszuweichen. Den Vorwurf mangelnder Recherche nehme ich gerne entgegen, messe dem Ganzen aber auch keine größere Bedeutung bei, denn ich habe das Wort im allgemeinsprachlichen Sinne benutzt. Im Kontext ist natürlich die "wissenschaftliche" Definition zu sehen, daher die Korrektur. Insgesamt würde ich mir auf Dauer zumindest ein "Mittelzentrum in Funktionsteilung" vorstellen können, (denn nun habe ich etwas recherchiert), allerdings vermutlich eher als generationsübergreifendes Thema.
(Anm.: Jetzt liefert man wieder mal so einen richtigen "Klops" und keiner regt sich darüber auf ... man muss sich die "dudu" sogar noch extern besorgen lassen!) -
Die Bürgerinnen und Bürger haben den Stadtrat gewählt und sie können
diesen auch wieder abwählen. Natürlich gebe ich Dir Recht, dass der
Druck auf den Stadtrat weiter gehen muss und gehen wird.
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Steuerungsgruppe übernommen -
wir bleiben dran ... ich freue mich auf die nächsten Wochen ... -
Die Bürgerinnen und Bürger haben den Stadtrat gewählt und sie können
diesen auch wieder abwählen. Natürlich gebe ich Dir Recht, dass der
Druck auf den Stadtrat weiter gehen muss und gehen wird.
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Steuerungsgruppe übernommen -
wir bleiben dran ... ich freue mich auf die nächsten Wochen ... -
Das ist unglaublich, ich glaubs ja nicht. Das haut dem Faß den Boden raus - "Danach wird es darum gehen, eine dauerhafte Interessensvertretung durch und mit den Bürgern zu etablieren"
Darf ich bitte mal fragen was der Stadtrat in Arnstein ist, wenn nicht das eben beschriebene? Der Stadtrat ist die vom Volk gewählte Vertretung und exakt das ist die Aufgabe dieses Gremiums - die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und Arnstein weiter zu entwickeln. Wie die Aufgaben im Stadtrat verteilt sind und wie man das im Rathaus sieht war kürzlich in der Main Post zu lesen!
Ja, ich bin dabei dass die Bürger weiter am Ball bleiben müssen, aber noch viel mehr müssen die Stadträte und Stadträtinnen incl. der Bürgermeisterin das Bürgervotum ernst nehmen und in die Tat umsetzen. Niemand anders kann das!
Der Druck auf den Stadtrat wird steigen, da die Erwartungshaltung enorm ist und weiter ansteigen wird!
Und das ist gut so. -
Das ist unglaublich, ich glaubs ja nicht. Das haut dem Faß den Boden raus - "Danach wird es darum gehen, eine dauerhafte Interessensvertretung durch und mit den Bürgern zu etablieren"
Darf ich bitte mal fragen was der Stadtrat in Arnstein ist, wenn nicht das eben beschriebene? Der Stadtrat ist die vom Volk gewählte Vertretung und exakt das ist die Aufgabe dieses Gremiums - die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und Arnstein weiter zu entwickeln. Wie die Aufgaben im Stadtrat verteilt sind und wie man das im Rathaus sieht war kürzlich in der Main Post zu lesen!
Ja, ich bin dabei dass die Bürger weiter am Ball bleiben müssen, aber noch viel mehr müssen die Stadträte und Stadträtinnen incl. der Bürgermeisterin das Bürgervotum ernst nehmen und in die Tat umsetzen. Niemand anders kann das!
Der Druck auf den Stadtrat wird steigen, da die Erwartungshaltung enorm ist und weiter ansteigen wird!
Und das ist gut so.
kmp
(Anm.: Jetzt liefert man wieder mal so einen richtigen "Klops" und keiner regt sich darüber auf ... man muss sich die "dudu" sogar noch extern besorgen lassen!)